Medizin und Recht

iPad unterstützte Aufklärung bei Herzkathetereingriffen

Die Aufklärung dient dazu, den Patienten in die Lage zu versetzen, eine medizinische Situation zu verstehen, so dass dadurch die notwendigen Voraussetzungen geschaffen sind, Wertvorstellungen des Patienten in eine fundierte Entscheidung über die medizinische Vorgangsweise einfließen lassen zu können.

Aus diesen Überlegungen ergibt sich für Ärzte

• ein erhöhter Aufklärungsbedarf und - weil Ärzte die Beweislast für die Aufklärung

   haben -

• eine verstärkte Dokumentationspflicht über die vorgenommene Aufklärung.

Im nachfolgenden Artikel wird dargestellt wie interaktive Medien zur Unterstützung der ärztlichen Aufklärung Anwendung finden können.

Interaktive Medien zur Unterstützung der ärztlichen Aufklärung Allgemein Der aufklärende Arzt steht einem ständig wachsenden Informationsbedürfnis des Patienten gegenüber. Zur gleichen Zeit aber nimmt der Anstieg des medizinischen Wissens, die Komplexität, insbesondere operativer Verfahren und auch Therapiemöglichkeiten, zu. Untersuchungen zeigten, dass sich Patienten auch nach standardisierten präoperativen Aufklärungsgesprächen postoperativ nicht mehr an wichtige und wesentliche Teile des Aufklärungsgespräches erinnern konnten. Die daraus resultierenden Missverständnisse zwischen Arzt und Patient und nicht etwa Behandlungsfehler führen zu Unzufriedenheit, unrealistischen Erwartungshaltungen und als Folge zu Besorgnis und unter Umständen zum Rechtsstreit. Multimediale Aufklärung Infolge neuer Technologien (Internet, CD-Rom, DVD, digitales Fernsehen, iPad) ist eine Reorganisation des Aufklärungsprozesses überfällig. Gerade durch den Einsatz multimedialer Technologien sind die Möglichkeiten zur Darstellung komplexer Sachverhalte vielseitig wie nie zuvor. Die Darstellung von Wissen in gedruckter Form (z.B. Informationsbroschüren) kann um vieles verbessert werden. Hierbei integriert das System unterschiedliche Medien, wie Text, Grafik, Animation, Audio und Video zur Präsentation von Informationen und ermöglicht eine flexiblere Interaktion der Benutzer mit der Anwendung. Über die Informationsvermittlung ergibt sich dadurch der Vorteil, dass auch unvermeidbar nüchterne Information, die sonst kaum gelesen werden, durch die multimediale Vermittlung interessant und verständlich aufbereitet werden können. Die Wahrscheinlichkeit der Gedächtnishaftung der Informationsmenge steigt, je mehr Sinne beim Lernen angesprochen werden. So wird bei 10% bis 15% des Gelesenen, 25% des Gehörten, 40% des Gesehenen und 75% dessen, was man gleichzeitig hört und sieht, behalten. Daher liegt es nahe, auf dem speziellen Gebiet der invasiven Kardiologie im Bereich der Koronargefäßinterventionen ein multimediales Informationssystem für Patienten zu entwickeln. Die Vermittlung der digitalen Information wurde Mithilfe der Applikation animedical© umgesetzt. Das Medium, über ein iPad (oder Windows-Tablet) abspielbar, bietet den Vorteil Videosequenzen, veranschaulichende Animationen und Tonsequenzen in Verbindung mit Textinformation darstellen zu können. Dieses Programm hat dabei weder den Anspruch einer vollständigen Aufklärung, noch die Motivation, das Gespräch zwischen Arzt und Patient zu ersetzen. Vielmehr soll es vorbereitend und ergänzend zu einem solchen Gespräch eingesetzt werden. Das erspart dem Arzt zum einen viel Routineaufklärung, zum anderen kann er den Informationspool auch für seine individuelle Patientenaufklärung nutzen. Diskussion Die selbsterklärende Benutzeroberfläche ermöglicht den Patienten eine eigenständige Bedienung. Er kann selbst Ort, Zeit und Rahmenbedienungen der iPad unterstützten Aufklärungssituation bestimmen. Der Patient entscheidet selbst, welche Inhalte er sehen möchte und wie tief er sich in mögliche Inhalte vertiefen möchte. Da jeder Teilbereich beliebig oft wiederholt werden kann, ist eine individuelle Anpassung gegeben. Durch diese Form der „multimedialen“ Patientenaufklärung, im Vergleich zum punktuellen Aufklärungsgespräch, startet ein kontinuierlicher Aufklärungsprozess. Forensische Einwände zur klinischen Aufklärungssituation können durch Einsatz dieses Verfahrens entschärft werden. Entscheidende Verbesserungen und Erleichterungen für den Patienten ergeben sich aus den unkomplizierten Umgang mit dem Tablet: Die Ermöglichung eines individuellen Tempos der Auseinandersetzung mit der Operation und der Informationsakquisition, beliebige Wiederholungsmöglichkeiten, freie Entscheidung über die Inhalte und „die Tiefe“ über die Aufklärung, wie auch keine Einschränkung auf die präoperative Situation, sondern patientenbegleitender Modus. Dr. Hubert Wallner MBA PLL.M. Direktor Interdisziplinäres Gefässzentrum (IGZ) Kardinal Schwarzenberg´sches Krankenhaus Schwarzach Kardinal Schwarzenbergstrasse 2-6, 5620 Schwarzach hubert.wallner@kh-schwarzach.at
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Interaktive Medien zur Unterstützung der ärztlichen Aufklärung Allgemein Der aufklärende Arzt steht einem ständig wachsenden Informationsbedürfnis des Patienten gegenüber. Zur gleichen Zeit aber nimmt der Anstieg des medizinischen Wissens, die Komplexität, insbesondere operativer Verfahren und auch Therapiemöglichkeiten, zu. Untersuchungen zeigten, dass sich Patienten auch nach standardisierten präoperativen Aufklärungsgesprächen postoperativ nicht mehr an wichtige und wesentliche Teile des Aufklärungsgespräches erinnern konnten. Die daraus resultierenden Missverständnisse zwischen Arzt und Patient und nicht etwa Behandlungsfehler führen zu Unzufriedenheit, unrealistischen Erwartungshaltungen und als Folge zu Besorgnis und unter Umständen zum Rechtsstreit. Multimediale Aufklärung Infolge neuer Technologien (Internet, CD-Rom, DVD, digitales Fernsehen, iPad) ist eine Reorganisation des Aufklärungsprozesses überfällig. Gerade durch den Einsatz multimedialer Technologien sind die Möglichkeiten zur Darstellung komplexer Sachverhalte vielseitig wie nie zuvor. Die Darstellung von Wissen in gedruckter Form (z.B. Informationsbroschüren) kann um vieles verbessert werden. Hierbei integriert das System unterschiedliche Medien, wie Text, Grafik, Animation, Audio und Video zur Präsentation von Informationen und ermöglicht eine flexiblere Interaktion der Benutzer mit der Anwendung. Über die Informationsvermittlung ergibt sich dadurch der Vorteil, dass auch unvermeidbar nüchterne Information, die sonst kaum gelesen werden, durch die multimediale Vermittlung interessant und verständlich aufbereitet werden können. Die Wahrscheinlichkeit der Gedächtnishaftung der Informationsmenge steigt, je mehr Sinne beim Lernen angesprochen werden. So wird bei 10% bis 15% des Gelesenen, 25% des Gehörten, 40% des Gesehenen und 75% dessen, was man gleichzeitig hört und sieht, behalten. Daher liegt es nahe, auf dem speziellen Gebiet der invasiven Kardiologie im Bereich der Koronargefäßinterventionen ein multimediales Informationssystem für Patienten zu entwickeln. Die Vermittlung der digitalen Information wurde Mithilfe der Applikation animedical© umgesetzt. Das Medium, über ein iPad (oder Windows-Tablet) abspielbar, bietet den Vorteil Videosequenzen, veranschaulichende Animationen und Tonsequenzen in Verbindung mit Textinformation darstellen zu können. Dieses Programm hat dabei weder den Anspruch einer vollständigen Aufklärung, noch die Motivation, das Gespräch zwischen Arzt und Patient zu ersetzen. Vielmehr soll es vorbereitend und ergänzend zu einem solchen Gespräch eingesetzt werden. Das erspart dem Arzt zum einen viel Routineaufklärung, zum anderen kann er den Informationspool auch für seine individuelle Patientenaufklärung nutzen. Diskussion Die selbsterklärende Benutzeroberfläche ermöglicht den Patienten eine eigenständige Bedienung. Er kann selbst Ort, Zeit und Rahmenbedienungen der iPad unterstützten Aufklärungssituation bestimmen. Der Patient entscheidet selbst, welche Inhalte er sehen möchte und wie tief er sich in mögliche Inhalte vertiefen möchte. Da jeder Teilbereich beliebig oft wiederholt werden kann, ist eine individuelle Anpassung gegeben. Durch diese Form der „multimedialen“ Patientenaufklärung, im Vergleich zum punktuellen Aufklärungsgespräch, startet ein kontinuierlicher Aufklärungsprozess. Forensische Einwände zur klinischen Aufklärungssituation können durch Einsatz dieses Verfahrens entschärft werden. Entscheidende Verbesserungen und Erleichterungen für den Patienten ergeben sich aus den unkomplizierten Umgang mit dem Tablet: Die Ermöglichung eines individuellen Tempos der Auseinandersetzung mit der Operation und der Informationsakquisition, beliebige Wiederholungsmöglichkeiten, freie Entscheidung über die Inhalte und „die Tiefe“ über die Aufklärung, wie auch keine Einschränkung auf die präoperative Situation, sondern patientenbegleitender Modus.
Interaktive Medien zur Unterstützung der ärztlichen Aufklärung Allgemein Der aufklärende Arzt steht einem ständig wachsenden Informationsbedürfnis des Patienten gegenüber. Zur gleichen Zeit aber nimmt der Anstieg des medizinischen Wissens, die Komplexität, insbesondere operativer Verfahren und auch Therapiemöglichkeiten, zu. Untersuchungen zeigten, dass sich Patienten auch nach standardisierten präoperativen Aufklärungsgesprächen postoperativ nicht mehr an wichtige und wesentliche Teile des Aufklärungsgespräches erinnern konnten. Die daraus resultierenden Missverständnisse zwischen Arzt und Patient und nicht etwa Behandlungsfehler führen zu Unzufriedenheit, unrealistischen Erwartungshaltungen und als Folge zu Besorgnis und unter Umständen zum Rechtsstreit. Multimediale Aufklärung Infolge neuer Technologien (Internet, CD-Rom, DVD, digitales Fernsehen, iPad) ist eine Reorganisation des Aufklärungsprozesses überfällig. Gerade durch den Einsatz multimedialer Technologien sind die Möglichkeiten zur Darstellung komplexer Sachverhalte vielseitig wie nie zuvor. Die Darstellung von Wissen in gedruckter Form (z.B. Informationsbroschüren) kann um vieles verbessert werden. Hierbei integriert das System unterschiedliche Medien, wie Text, Grafik, Animation, Audio und Video zur Präsentation von Informationen und ermöglicht eine flexiblere Interaktion der Benutzer mit der Anwendung. Über die Informationsvermittlung ergibt sich dadurch der Vorteil, dass auch unvermeidbar nüchterne Information, die sonst kaum gelesen werden, durch die multimediale Vermittlung interessant und verständlich aufbereitet werden können. Die Wahrscheinlichkeit der Gedächtnishaftung der Informationsmenge steigt, je mehr Sinne beim Lernen angesprochen werden. So wird bei 10% bis 15% des Gelesenen, 25% des Gehörten, 40% des Gesehenen und 75% dessen, was man gleichzeitig hört und sieht, behalten. Daher liegt es nahe, auf dem speziellen Gebiet der invasiven Kardiologie im Bereich der Koronargefäßinterventionen ein multimediales Informationssystem für Patienten zu entwickeln. Die Vermittlung der digitalen Information wurde Mithilfe der Applikation animedical© umgesetzt. Das Medium, über ein iPad (oder Windows-Tablet) abspielbar, bietet den Vorteil Videosequenzen, veranschaulichende Animationen und Tonsequenzen in Verbindung mit Textinformation darstellen zu können. Dieses Programm hat dabei weder den Anspruch einer vollständigen Aufklärung, noch die Motivation, das Gespräch zwischen Arzt und Patient zu ersetzen. Vielmehr soll es vorbereitend und ergänzend zu einem solchen Gespräch eingesetzt werden. Das erspart dem Arzt zum einen viel Routineaufklärung, zum anderen kann er den Informationspool auch für seine individuelle Patientenaufklärung nutzen. Diskussion Die selbsterklärende Benutzeroberfläche ermöglicht den Patienten eine eigenständige Bedienung. Er kann selbst Ort, Zeit und Rahmenbedienungen der iPad unterstützten Aufklärungssituation bestimmen. Der Patient entscheidet selbst, welche Inhalte er sehen möchte und wie tief er sich in mögliche Inhalte vertiefen möchte. Da jeder Teilbereich beliebig oft wiederholt werden kann, ist eine individuelle Anpassung gegeben. Durch diese Form der „multimedialen“ Patientenaufklärung, im Vergleich zum punktuellen Aufklärungsgespräch, startet ein kontinuierlicher Aufklärungsprozess. Forensische Einwände zur klinischen Aufklärungssituation können durch Einsatz dieses Verfahrens entschärft werden. Entscheidende Verbesserungen und Erleichterungen für den Patienten ergeben sich aus den unkomplizierten Umgang mit dem Tablet: Die Ermöglichung eines individuellen Tempos der Auseinandersetzung mit der Operation und der Informationsakquisition, beliebige Wiederholungsmöglichkeiten, freie Entscheidung über die Inhalte und „die Tiefe“ über die Aufklärung, wie auch keine Einschränkung auf die präoperative Situation, sondern patientenbegleitender Modus.