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Herzinfarkt
Herzinfarkt | Symptome fotolia

Herz- Kreislauferkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. In Österreich zeigt sich auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eine besonders hohe Sterberate, aufgrund von koronaren Herzerkrankungen und anderen Gefäßkrankheiten, wie Schlaganfällen. 
Jeden Tag erleiden 76 Menschen in Österreich einen Herzinfarkt. Das sind im Jahr 28.000 Menschen. Ein gutes Drittel verstirbt noch vor Aufnahme in das Krankenhaus.

Noch immer warten viele Patienten zu lange, weil sie die Alarmzeichen nicht richtig deuteten bis sie den Rettungswagen rufen.  

Symptome bei Herzinfarkt

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  1. Plötzlich auftretende Schmerzen in der Brust, Schulter, die auch in Ruhe nicht nachlassen
  2. Tiefe, dumpfe Schmerzen in der Brustmitte, hinter dem Brustbein. Diese Schmerzen können sich auf den linken oder rechten Arm, bis zum Hals, in den Oberbauchbereich bis auf den Rücken ausbreiten
  3. Atembeklemmungen, Erstickungsgefühl
  4. Kalter Schweiß
  5. Todesangst
  6. Rasender Puls, Herzjagen

Es können aber auch Symptome auftreten, die Betroffene nicht einem Infarkt zuschreiben. Häufig sind Frauen betroffen. Alarmzeichen sind:

  1. Unerklärliche Schmerzen im Magen und oberen Bauchbereich
  2. Schwindelgefühle bis zur Bewusstlosigkeit

Gefahr lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen

Eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung, das Kammerflimmern, kann durch den Herzinfarkt ausgelöst werden. Das Herz pumpt nicht mehr und es kommt zum Herz-Kreislaufstillstand. Im Rettungswagen und in der Klinik stehen Defibrillatoren zur Verfügung, die diese Herzrhythmusstörung elektrisch beseitigen können.

Unwissen bei Herzinfarkt

Quelle: Dr. Jutta Mata et al. (2014): Symptom recognition of heart attack and stroke in European countries: A representative Study. Health Expectations. doi: 10.1111/j.1369-7625.2011.00764.x

Wenn eine Person verdächtige Symptome zeigt, ist schnelles Handeln entscheidend, denn die meisten Behandlungsmethoden müssen innerhalb der ersten Stunden eingesetzt werden, damit Folgeschäden verhindert oder minimiert werden können. In einer repräsentativen Umfrage in neun europäischen Ländern, wurden die Fragen wie gut sich Europäer mit Symptomen von Herzinfarkt auskennen untersucht. Hierfür wurden insgesamt 10.228 Personen aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Spanien, Polen, Italien, den Niederlanden, Großbritannien und dem europäischen Teil Russlands  befragt. Die Teilnehmer konnten aus einer Liste von Symptomen diejenigen auswählen, die sie für die Anzeichen eines Herzinfarkts bzw. eines Schlagfalls hielten. Im nächsten Schritt konnten sie aus fünf möglichen Handlungsalternativen auswählen, was sie tun würden, wenn sie eine Person mit folgenden Symptomen sehen würden:

Die Ergebnisse zeigen, dass Symptomwissen gering ausgeprägt ist. Brustschmerzen wurden als einziges Symptom in mehr als der Hälfte als Symptom für Herzinfarkt bekannt. 8 % der Befragten gaben an, überhaupt keine Symptome für Herzinfarkt zu kennen. Von insgesamt 6 Herzinfarktsymptomen erkannten Österreicher im Schnitt 2,9 Symptome richtig, die Deutschen zeigten ein vergleichbares Wissen. Überraschend war, welche Maßnahmen zur schnellstmöglichen und effektivsten Behandlung veranlasst würden, bei Vorliegen typischer Symptome, wobei insbesondere die Länder wie Österreich und Deutschland mit dem besten Symptomwissen am seltensten einen Krankenwagen rufen würden. Nur jeder dritte Österreicher würde die Notrufnummer wählen. Selbst Personen mit Risikofaktoren, wie Übergewicht oder Bluthochdruck waren nicht besser informiert. Allerdings zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Anzahl der erkannten Symptome:

Personen mit einem hohen Bildungsstand erkannten signifikant mehr Symptome wieder, als Personen mit einem niedrigen Bildungsstand.

Der Hausarzt wurde in 60 % als Informationsquelle genannt, dahinter abgestuft wurden Massenmedien, Broschüren, Informationsmaterialien und Nachschlagewerke als Quelle genutzt.

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